Šumava
Šumava – das ist das letzte Urwaldgebiet Mitteleuropas, im Grenzgebiet von Oberösterreich, Bayern und Südböhmen gelegen, bekannt durch Alfred Kubins Zeichnungen und Adalbert Stifters Novellen und 2005 wieder im Zentrum internationaler Aufmerksamkeit stehend, als Stifters 200. Geburtstag gefeiert wurde – das ist der Böhmerwald.
2000 erschien zum ersten Mal Christoph Janacs‘ Gedichtband Šumava, 2004 wurde er neu aufgelegt, überarbeitet, vermehrt um einige Gedichte und versehen mit Holzschnitten des renommierten Künstlers und Buchmachers Christian Thanhäuser, die die poetische Herbheit der Landschaft kongenial einfangen, sowie einem einfühlsamen Nachwort des tschechischen Germanisten Václav Maidl. Die Übertragung ins Tschechische besorgte der Dichter und Übersetzer Josef Hrubý.
Die zyklisch angeordneten 52 Gedichte folgen einer imaginäre Wanderung diesseits und jenseits der Grenze durch eine der Lieblingslandschaften Janacs’, fangen die landschaftliche Schönheit ein, behandeln aber auch die einstmals tödliche Zone zwischen den beiden politischen Blöcken und die menschlichen
Tragödien, beziehen sich auf Leben und Werk Adalbert Stifters und münden im Thema, das dieser Landschaft auf immer eingeschrieben ist: dem Randständigen der menschlichen Existenz.